Die meisten werden von Streaming-Portalen, wie Maxdome, Watchever oder Snap (Sky) gehört haben. Die Werbespots dieser Video-Portale laufen im Fernsehen rauf und runter, denn sie alle wollen das „deutsche Netflix“ werden, auch Amazon.
Netflix, das ist der
marktführende Streaming-Dienst in den USA, der 2013 rund 30
Millionen Nutzer verzeichnete. Mit einem Marktanteil von 89% beim Online-Streaming von TV-Shows und Filmen ist Netflix in den Vereinigten Staaten zu einer ernsten Konkurrenz für das Fernsehen geworden.
Seit 2012 produziert
das Unternehmen auch eigene Formate, wie seit letztem Jahr die
Erfolgsserie "House Of Cards". Die Nutzer zahlen dort
zwischen 8 bis12 $ (ca. 5,70-8,70 €) monatlich für ihr Streaming
Paket.
In Deutschland streiten
sich nun die Streaming-Dienste um die Vorherrschaft über einen
Markt, der aufgrund von Tablets, internetfähigen Fernsehern und
Spielekonsolen immer weiter wachsen wird, und auch hierzulande auf
lange Sicht das Fernsehen verdrängen könnte.
Jetzt hat auch seit
Ende Februar dieses Jahres der Internet-Gigant Amazon sein Premium
Versandmodell "Prime" mit der Streaming-Tochter "LoveFiLM"
verschmelzen lassen und die Konditionen verändert. Auch der Name ist
anders: Amazon Prime Instant Video
Was heißt das ? Der
Nutzer zahlt nun für Prime Video statt vorher 29 € nun 49€
jährlich und bekommt dafür nun neben dem kostenlosen und
schnellstmöglichen "Prime"-Versand von Amazon-Bestellungen
ein Streaming-Portal mit unbegrenztem Zugriff auf ca. 13.000 Filme
und Sereinfolgen als Internet-Stream zur Verfügung gestellt. Damit
ist das Online-Warenhaus nach Maxdome und Watchever der drittgrößte
Streaming-Anbieter. Das Angebot wird durch kostenpflichtige
Download-Filme und den DVD/Blu-Ray-Versand von Amazon ergänzt
Die Gleichung lautet
also: Amazon Prime (Abo für kostenlosen Express-Versand) + Film
Flatrate= Amazon Prime Instant Video.
Das
Film/Serien - Angebot: Für jeden was dabei - aktuelle Blockbuster:
Fehlanzeige.
Vorweg:
Dieser Teil bezieht sich auf die in der Jahres-Flatrate enthaltenen
Filme und nicht die Filme, die sich gegen zusätzliche Bezahlung
erwerben lassen.
Wie für allen anderen
Dienste auch gilt für Instant Video: Den größten Teil der "ca.
13.000 Titel" machen die einzelnen Serienfolgen aus. So kommt
man bei den Filmen eher auf ca. 1500 verschiedene Filme. Wer bei den
Spielfilmen nach Blockbustern aus dem letzten Jahr sucht muss
festellen: Es gibt nur eine handvoll von Filmen aus dem letzen Jahr
und auch kein wirklich bekannten Namen. Die meisten Filme sind von
2012 oder älter. Sucht man also ein Filmangebot mit den neuesten
DVD-Releases, ist man bei Prime Instant Video völlig falsch.
Auch die Suche nach
den" großen Namen" ist eher ernüchternd: Zwar gibt es
z.B. die"Ocean's" Reihe, die meisten älteren
Tarantino-Filme und viele Blockbuster bis 2012 zu sehen, doch
Kassenschlager, wie Harry Potter, Herr der Ringe, Stirb Langsam,
Avatar oder Titanic sucht man vergebens.
Aus einer Liste von 18
Filmen, die ich mir angefertigt habe, noch bevor Amazon Prime Instant
Video gestartet ist, sind fünf Filme in der Bibliothek vorhanden
gewesen. Beim spontanen stöbern habe ich 33 Filme gefunden, die ich
mir eventuell anschauen würde (Darunter Shutter Island, Shining,
Project X, I Am Legend und Ted), ca 64 % der Filme sind in HD
abrufbar, Originalvertonung gibt es meist nur gegen Entgelt.
Bei den TV-Serien gibt
es eine ordentliche Auswahl .Viele große US-Serien wie Breaking Bad,
Dexter oder The Big Bang Theorie sind vollständig, andere Serien mit
einigen Staffeln, vertreten. Auch Fans deutscher Serien kommen mit
Formaten wie Stromberg, Pastewka oder Der Tatortreiniger auf ihre
kosten.
Der Dienst ist über
die meisten internetfähigen Fernseher, PS3/4 Xbox 360/One, Wii/U,
alle iOS-Geräte und Kindle Fire abrufbar. Andere Android-Handys und
Tablets werden bisher nicht unterstützt.
Der Preis:
Das Angebot mag für
die meisten eher mager klingen, jedoch muss man das es in Relation
mit dem Preis von 49 pro Jahr setzen und dafür ist der Deal nicht
schlecht:
Man zahlt umgerechnet
monatlich 4,08 € und bekommt zusätzlich noch kostenlosen
Express-Versand für Amazon-Bestellungen, weshalb sich das Angebot
für Leute, die keine Filmjunkies sind, aber gelegentlich Filme und
Serien schauen und ab und zu etwas über Amazon bestellen, lohnt.
Kauft man sich beispielsweise fünf DVDs à 10 € pro Jahr, hat man
die kosten schon raus. Außerdem soll gerüchteweise noch ein
Musikstreaming-Dienst ähnlich Spotify ins Angebot eingeschlossen
werden.Der Vorteil gegenüber den anderen Plattformen liegt ebenfalls
Preis.
Ein "deutsches
Netflix" ist Amazon Prime Instant Video (noch) lange nicht. Der
Sturz des Fernsehens lässt also noch auf sich warten. Netflix hat
übrigens angekündigt ihren Dienst ab September 2014 auch in
Deutschland zu launchen...