"Es wird ihnen dringend empfohlen, ihre Passwörter bei betroffenen Seiten zu ändern"
Dies ist der Satz, den
man zur Zeit häufiger liest auf bekannten Nachrichten-Portalen.
Grund ist der
sogenannte "Heartbleed"-Bug, ein Programmierfehler, der
eine Sicherheitslücke in der Internetverschlüsselungssoftware
"OpenSSL" verursachte. Dadurch ist es nun aller
Wahrscheinlichkeit nach zu massivem Datenklau von Passwörtern und
anderen vertraulichen Daten gekommen, denn die Lücke bestand laut
"FAZ"-Informationen schon seit zwei Jahren.
Betroffen sind Seiten, die das "OpenSSL"-Verschlüsselungsprogramm benutzt haben und das sind nicht wenige, insgesamt 17% der SSL-Server (eine Liste findet ihr hier).
Betroffen sind Seiten, die das "OpenSSL"-Verschlüsselungsprogramm benutzt haben und das sind nicht wenige, insgesamt 17% der SSL-Server (eine Liste findet ihr hier).
Für den Nutzer heißt,
das nun wie eingangs erwähnt, er sollte seine Passwörter bei
betroffenen Seiten schleunigst ändern, da es sonst dazu kommen kann,
dass Nutzerdaten zu kriminellen Aktivitäten genutzt werden.
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Das "Logo" des Heartbleed-Bugs |
Der Facebook und
Google-Account ist ebenso betroffen, wie ein Vielzahl (deutscher)
E-Mail-Provider. Die Folgen sind gravierend.
Welche Daten zugänglich werden, wenn Fremde euren Account in die Finger bekommen, kann leicht im Selbsttest festgestellt werden:
Welche Daten zugänglich werden, wenn Fremde euren Account in die Finger bekommen, kann leicht im Selbsttest festgestellt werden:
Durch den medialen Druck
transparenter zu werden, bieten große Internetkonzerne, wie Facebook
und Google inzwischen an, dass der User sich den Großteil, der über
ihn gesammelten Daten downloaden und einsehen kann.
Diese Daten sind
folglich auch jedem Hacker zugänglich.
Wie man die Daten runter lädt, erfahrt
ihr hier.
Beim genauen Blick auf
das Facebook-Datenpaket der erste Schock: Die E-Mail-Adressen
sämtlicher Facebook-Freunde sind unter der Datei "contact_info.htm"
zu finden und deshalb leichtes Ziel für Phishing-Angriffe und
Spam-Mails der Hacker. Alle versendeten und empfangenen Nachrichten
können eingesehen werden, ebenso wie alle (gelöschten)
Pinnwandeinträge und "Gefällt mir"-Angaben. Das
Datenpaket legt auch offen, für welche Werbung euch
Facebook-Kategorisiert hat.
Die Mail-Adressen eurer Freunde sind leicht zugänglich |
Ähnlich sieht es bei
Google aus: Dort kann auf alle privaten "Google Drive"-Dokumente
(eine Art online Office von Google), alle Browser-Lesezeichen und auf
den Standortverlauf eures Android-Handys (falls es mit dem Account
verbunden ist) zugegriffen werden.
Unterm Strich werden
also für jeden Hacker, der den "Heartbleed"-Bug innerhalb
der letzten zwei Jahre entdeckt hat massive Datenmengen offen gelegt: Er
weiß mit wem ihr was bei Facebook schreibt, wo ihr euch mit eurem
Handy aufhaltet und kennt die E-Mail-Adressen all eurer Freunde.
Man kann also sagen das
eure Daten in den letzten zwei Jahren nicht nur der NSA, sondern auch
einigen Online-Kriminellen offen standen.
Doch das ist nur die
Spitze des Eisbergs: Da ein Großteil der E-Mail-Anbieter, wie
Gmail,Web.de, GMX oder YahooMail betroffen sind können auch die
Passwörter der Seiten gestohlen worden sein, die gar nicht von der
Sicherheitslücke betroffen sind, deren Account jedoch mit der E-Mail
Adresse verbunden ist.
Letztendlich ist es
also ratsam fast sämtliche Passwörter wichtiger Accounts zu ändern.
Der Bug zeigt einmal
mehr die Kehrseite der Digitalisierung und wie verwundbar der Nutzer
durch persönliche Daten im Internet geworden ist.
Es wird nicht die letzte zu entdeckende Sicherheitslücke sein.
Es wird nicht die letzte zu entdeckende Sicherheitslücke sein.
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